Das Geheimnis des heilenden Stichs…
Die Akupunktur ist eine der „Grundsäulen der Traditionellen Chinesischen Medizin” und als solche in China bereits seit Jahrtausenden bekannt. Die ersten schriftlichen Aufzeichnungen zu diesem Thema finden sich in den Aufzeichnungen des legendären Kaisers Huang Di (der „gelbe” Kaiser) – der in seiner Abhandlung über die innere Medizin die Akupunktur als solches und ihre Wirkungsweise bereits beschrieb.
Das Wort „Akupunktur” stammt ursprünglich aus dem lateinischen – „acus” steht für „Nadel” und „punctura” für „Stich”.
Im Westen ist die Akupunktur bereits seit dem 17. Jahrhundert bekannt, zum Einsatz kam diese Behandlungsmethode jedoch erst etwa Mitte des 20. Jahrhunderts.
Heute bieten viele Ärzte und naturheilkundliche Praxen, neben anderen Methoden, auch die Therapieform der Akupunktur an.
Anwendung
Die Akupunktur basiert auf dem empirischen Wissen (Wissen aus der Erfahrung und Beobachtung), dass einzelne Meridiane (Leitbahnen) unter der Haut verlaufen, welche durch einzelne Energiepunkte miteinander verbunden sind. Diese Energiepunkte haben wiederum Einfluß auf die inneren Organe.
Gemäß dem überlieferten chinesischen Heilwissen befinden sich etwa 750 Akupunkturpunkte auf der Hautoberfläche. Je nach dem welches Leiden oder welches Organ behandelt werden soll, gibt es dafür entsprechende Punkte.
Vor der Akupunkturbehandlung findet ein ausführliches Gespräch zwischen Arzt oder Heilpraktiker und Patienten statt. Danach werden die schmerzhaften Hautpunkte gesucht – denn jede Erkrankung oder gesundheitliche Problem macht durch schmerzende Energiepunkte „auf sich aufmerksam”.
Abhängig davon was behandelt wird, werden entsprechende Einmal- oder Dauer-Nadeln verwendet, wobei letztere kleine Spiralen mit auswärts gebogenem Stichende sind, welche am Ohr eingesetzt werden. Die Nadeln können aus Gold, Silber oder Stahl bestehen und sind im Allgemeinen zwischen 2 bis 6 cm lang. Die Griffenden der Einmal-Nadeln sind entweder geriffelt oder aber spiralförmig gedreht.
Der Akupunkteur setzt die Nadel am entsprechenden Meridianpunkt – wobei die Einstichtiefe zwischen einem Millimeter bis zu 12 Zentimetern reichen kann. Ebenso spielt der Einstichwinkel eine entscheidende Rolle. Diese Faktoren – wie bereits erwähnt – sind abhängig von der Art des gesundheitlichen Problems des Patienten.
Falls erforderlich werden mehrere Akupunkturnadeln gleichzeitig gesetzt um den Energieaustausch anzuregen, Schmerzen zu lindern und um die Reflexe zu aktivieren.
Sind die Nadeln gesetzt, verbleiben diese von einigen Sekunden bis hin zu Stunden im/am Körper. Der Patient spürt beim Setzen der Nadeln gewöhnlich nur ein „pieksen”. Der beim Einsatz von Dauernadeln oft erzeugte Dauerreiz ist erwünscht und ein sicheres Zeichen für den korrekten Sitz der Nadel.
Das Ziel der Akupunktur ist es:
- Energieblockaden zu lösen
- Schmerzen zu lindern und zu beheben
- Beheben von Funktionsstörungen
- Selbstheilungskräfte des Körpers aktivieren
Indikation
Akupunktur kann u.a. bei den folgenden gesundheitlichen Problemen eingesetzt werden:
- Asthma
- Bronchitis
- Allergien aller Art
- Muskelschwäche
- Gynäkologische Probleme
- Geschwüren und Entzündungen im Verdauungstrakt
- Kopfschmerzen, Migräne
- Trigeminusneuralgie
- und viele mehr
Sprechen Sie mit Ihrem Behandler darüber, ob eine Akupunkturbehandlung bei Ihnen in Frage käme.
Beachten
Die Akupunkturbehandlung sollte immer nur von ausgebildeten und erfahrenen Therapeuten durchgeführt werden.
Von Selbstbehandlung oder „Spaßbehandlungen bei anderen” wird dringend abgeraten!
Vor einer Behandlung ist ein ausführliches Gespräch sehr wichtig.
Besprechen Sie sich mit ihrem Hausarzt oder Ihrem Heilpraktiker.
In manchen Fällen werden die Kosten für eine solche Akupunkturbehandlung von der Kasse übernommen (z.B. im Fall von Endometriose zwecks Schmerzlinderung). Fragen Sie am besten immer vorher bei Ihrer zuständigen Kasse nach.
Wie bei vielen alternativen Behandlungsformen, ist auch hier eine Portion Geduld nötig. Es ist eher selten, dass eine einzige Akupunkturbehandlung ausreicht um die vorliegenden gesundheitlichen Probleme zu lindern oder gar zu beheben.
Gegenanzeigen
Es kann zu Reaktionen kommen, z.B. Gefühle wie Taubheit, Schwere oder Wärme in der Region des Einstichs. Manchmal halten diese Reaktionen einige Stunden an, manche verschwinden nach dem Entfernen der Nadeln. Daher ist ein ausführliches Gespräch vor der Behandlung wichtig!